Schuhhaus Bober/Werner & Co.
„Meine Schuhe kaufe ich am liebsten im Schuhhaus Bober. Die Qualität ist stets auf höchstem Niveau. Es werden nur beste Materialien verwendet und das spürt man bei jedem Schritt. Die Kundenbetreuung ist über alle Maßen angenehm und lässt nichts zu wünschen übrig.“
Mit einem Slogan wie diesem könnte das Schuhhaus, geführt von Kurt Bober (*1905), um 1933 für neue Kunden geworben haben. Das Haus in der Blankenburger Straße 11 war zwar nie in direktem Besitz eines Juden, jedoch mieteten sich über die Jahre immer wieder verschiedene Kaufleute jüdischen Glaubens in dieses Gebäude ein. Auch das Geschäft „Wohlwert“, hinter dem die Firma Werner und Co. stand, vertrieb seine Waren zeitweise in der Blankenburger Straße 11. Es ist bekannt, dass die NSDAP sowohl zum Boykott des Schuhhauses Bober, wie auch der Firma Werner und Co. aufrief. Kurt Bober, der geschieden von seiner Frau Herta lebte, war schon ab 1938 nicht mehr im Händler- oder Einwohnerregister von Saalfeld verzeichnet. Kurt Bober wanderte mit Sohn Peter zunächst nach England aus. Später emigrierten beide nach Palästina, wo unabhängig von ihnen auch Herta Bober lebte.