Kaufhaus Becker & Salinger
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In diesem Stil hat das Kaufhaus Becher und Salinger um 1920 vermutlich um seine Kunden geworben. Das Eckhaus in der Saalstraße erfreute sich schon immer bester Lage und nach einem Brand 1930 auch einer außergewöhnlichen Architektur. Das Gebäude, welches zunächst ein Kaufhaus im klassizistischen Stil beherbergte, wurde nach dem Brand durch seine Besitzer Otto Becker und Eugen Salinger in seiner heutigen Form wieder aufgebaut. Becker und Salinger stammten aus Apolda, wo sie ein weiteres Kaufhaus betrieben. Der Neubau, mit charakteristischer Rundecke, ist an den Stil der neuen Sachlichkeit angelehnt und ermöglichte den Verkauf sämtlicher Mode- und Manufakturwaren auf zwei Etagen. Die Eigentumsverhältnisse änderten sich, als das Kaufhaus aufgrund der jüdischen Abstammung Salingers in dem Boykottaufruf vom 1. April 1939 benannt wurde. Becker übernahm die Firmenanteile Salingers und verlegte den Geschäftsstandort in die Blankenburger Straße 11, um dem Ruf eines jüdischen Kaufhauses zu entgehen.
Der Gebäudekomplex in der Saalstraße 16 fiel im Rahmen eines Gefälligkeitsgutachtens an den Nazi-Stadtrat Otto Kahl, der die Metallwarenhandlung „Eisen-Kahl“ eröffnete. Mit diesem Eigentümerwechsel waren die weitreichenden Veränderungspläne der Nazis vollendet. Das jüdische Kaufhaus in der Saalstraße wurde eine arische Eisenhandlung und in der Blankenburger Straße entstand ein arisches Kaufhaus.
Später wurde aus der Metallwarenhandlung „Eisen-Kahl“ ein Kaufhaus für Industriekonsum, welches von den Saalfeldern nur „Inko-Kaufhaus“ genannt wurde. Bevor sich die Softwarefirma Batix für das Gebäude interessierte und nun ihren Firmenstandort in die Saalstraße verlegt, stand das Gebäude jahrelang leer.