Darmhandlung Sachs
Nachfahren der Familie Heinecke berichten, dass sich der Betrieb Fleischereibedarf Heinecke GmbH schon seit drei Generationen in Familienbesitz befindet. Walter Heinecke war zunächst Angestellter in einer Darmhandlung in Halberstadt, bevor er 1933 die Darmhandlung Sachs aufkaufte und nach Saalfeld zog. Die Darmhandlung, die ab dem Ende der 1920-er Jahre in der Köditzgasse 21 ansässig war, gehörte ursprünglich dem Juden Louis Sachs (*1883). Mit dem Aufstieg der NSDAP und der damit verbundenen antisemitischen Hetze lief die Darmhandlung immer schlechter und die drei Kinder der Familie Sachs durften nicht länger das örtliche Gymnasium besuchen. Aus diesen Gründen wurde in den 1930-er Jahren eine Annonce zum Verkauf des Geschäfts in der Saalfelder Zeitung aufgegeben. Trotz des Verkaufs unter Wert konnte die Familie Sachs mit dem Verkaufserlös 1938 in die USA emigrieren. Das Verhältnis der Familie Sachs zu den Heineckes war positiv. Es ist bekannt, dass die Kinder der Familie Sachs nach Kriegsende noch einmal ihre Heimatstadt besuchten und sich mit der Familie Heinecke trafen.